Warum keine Hochzeit?

Du lässt nicht locker, also lasse mich erklären... Am besten fange ich mit einem Vorwort an: Verschwende nicht deine Zeit bei mir! Ja, Hochzeitsfotografen sind teuer. Aber vor allem sind sie nicht spontan und kurz vor deiner Hochzeit verfügbar. Nutze also die Zeit und organisiere dir einen Fotografen.

Aber nun zu mir...

Ich bin ein Hobbyfotograf und gehöre keinem Berufsverband an. Mein Hobby dient nicht der Gewinnerzielung. Doch bei der Begleitung einer Hochzeit wird mir genau das von den einschlägigen Berufsverbänden unterstellt. Eine Geldstrafe oder der Zwang zum Beitritt in einen solchen Verband könnten die Folge sein. Ich gebe meine erhaltenen Aufwandsentschädigungen lieber selbst beim Finanzamt an, anstatt Verbandsgebühren zu bezahlen. Lediglich für meine eigenen Familie würde ich zu einem solchem Anlass zur Kamera greifen - aber feiern würde ich bevorzugen!

Man muss die Verbände auch ein bisschen verstehen. Der Beruf des Fotografen ist seit Jahren nicht mehr geschützt. Jeder Hans und Franz kann sich eine Kamera kaufen. Und eigentlich jeder hat ein Smartphone mit integrierter Kamera. Einige haben Glück und machen zufällig "Das Foto des Jahres", andere haben Talent und machen dies nebenbei zum Hauptberuf. - Ohne jetzt ausschweifend werden zu wollen - Und dann gibt es noch die Berufsfotografen, die das Handwerk klassisch in einer mehrjährigen Ausbildung erlernt haben. Natürlich möchten auch sie ihr Leben mit einem "normalen" Monatsgehalt bestreiten können. Es ist daher eigentlich nur Lobenswert, dass Berufsfotografen dabei durch ihre Verbände geschützt u. unterstützt werden.

Aber was ist schon normal?

Ich persönlich halte alles, was mit dem Begriff "Hochzeit" verbunden ist, für künstlich überteuert. Dazu ein Beispiel: Ein Kollege wollte für seine Hochzeit eine dreistöckige Torte. Bevor er erwähnte, dass diese Torte auf seiner Hochzeit serviert werden sollte, kostete sie ein Drittel weniger. Die Begründung des Konditors war, dass der Wagen, auf dem die Torte stehen würde, besonders stabil sein müsste. Ähnlich scheint es sich auch bei den Berufsfotografen zu verhalten. Eine Fotostory oder Porträts werden günstiger angeboten als wenn sie für den Anlass einer Hochzeit gebucht werden.

Die Frage, die sich jeder stellen sollte, ist, ob man überhaupt einen Fotografen braucht. Wenn man keinen hat, bedeutet das ja nicht, dass keine Fotos gemacht werden. In der Regel machen heutzutage alle Gäste auf einer Hochzeit Fotos mit ihren Smartphones. Naja, eigentlich machen Gäste sowas überall u. behindern damit häufig den Fotografen. Weiter im Text... Die Erinnerungen sind somit ohnehin gesichert und Porträts werden heutzutage oft an einem anderen Tag gemacht. Es ist nicht selten, dass Braut und Bräutigam für beeindruckende Fotos in einen Fluss, Sand, Strand, etc. springen.

Das macht man ohnehin erst nach der Feier! Vielleicht findet man nach der Feier einen Porträtfotografen ohne "Hochzeits"-Tarif.

Außerdem ist die Wahl eines guten Fotografen nicht ganz so einfach - wie in jedem Beruf, gibt es zum einem auch hier Stümper und nicht zuletzt trägt die Stimmung der Hochzeitsgesellschaft enorm zu guten Bildern bei. Einige Menschen sind einfach nicht fotogen. Das sollte man bedenken, da kann dann auch ein Starfotograf nicht viel machen. Wenn Hochzeitsfotos für dich einen hohen Stellenwert darstellen, dann heißt es ausgiebig Vitae von Fotografen checken, Empfehlungen von Freunden und Verwandten nachgehen und auf das eigene Bauchgefühl hören.